Einfach und preiswert mit Bus & Bahn mobil
Seit heute ist es da: Das Deutschland-Ticket! So einfach und preiswert war Mobilität mit Bus und Bahn bundesweit und auf Dauer angelegt noch nie. Die „Ampel“ macht weitgehend Schluss mit dem Tarif-Wirrwarr. Weitere Verbesserungen könnten folgen.
Für 49 Euro im Monat können bundesweit Busse und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs genutzt werden. Bislang mussten dafür 200 Euro und mehr bezahlt werden[1]. Für alle, die mehrmals im Monat und nicht ausschließlich innerhalb des eigenen Tarifverbunds mit den „Öffis“ unterwegs sind, bringt das neue Angebot Vorteile bei der Einfachheit und dem Preis. Bis einige Tage vor dem Monatswechsel wurden für Mai bereits 750.000 Deutschlandtickets an Personen verkauft, die zuvor keine Zeitkarte hatten.
Der Preis für das Deutschland-Ticket gibt die obere Preisgrenze für den öffentlichen Nahverkehr vor. Angebote in den Tarifverbünden liegen darunter (oder werden in Zukunft vielfach noch angepasst) und richten sich an diejenigen, die nicht häufig genug unterwegs sind, dass sich ein Abo für 49 Euro rechnen würde – und an diejenigen, die weit überwiegend in der eigenen Region oder dem eigenen Land unterwegs sind. Insbesondere Pendlerinnen und Pendler mit ausreichend guten Angeboten des öffentlichen Nahverkehrs werden das neue Abo nutzen und innerhalb dieser Nutzungsgruppe zu starken Mobilitätsverlagerungen weg vom Auto beitragen. So lautet auch die Prognose aus dem Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung (Quelle: TSP-Background v. 26.04.2023).
Dies macht deutlich, dass das Deutschland-Ticket einen riesigen Fortschritt darstellt, der vor einem Jahr noch undenkbar schien, es aber weitere Handlungsbedarfe gibt: So laufen Gespräche über die mögliche Mitnahme von Kindern. Zudem müssen die Angebote bei Bus und Bahn weiter ausgebaut werden, wobei der Fokus verstärkt auf ländliche Räume gelegt werden muss.
Weiterführende Infos zum Deutschland-Ticket, unter anderem zu dem Kosten: https://www.matthias-gastel.de/das-deutschland-ticket-kommt/
Infos dazu, wie das Ticketing jenseits des Deutschland-Tickets vereinfacht werden sollte: https://www.matthias-gastel.de/briefe-an-ding-naldo-und-vhb/
Hier noch einige Feedbacks aus der „Szene“:
Der Deutsche Bahnkunden-Verband schrieb: „Es ist unglaublich, aber wahr. Mit einem guten dreiviertel Jahr Vorlauf war das möglich, was bis dahin über Jahre hinweg nicht denkbar war: Ein Fahrschein, mit dem sich der Fahrgast grundsätzlich nicht um Länder- und Zonengrenzen, Waben und Tarifbestimmungen Gedanken machen muss. (…) Das Deutschlandticket hat das Zeug dazu, zu einer Mobilitätskarte mit einem umfassenden Mehrwert zu werden. (…) Ja, es gibt noch einiges zu verbessern. Aber der entscheidende Anfang ist gemacht.“
Die „Allianz Pro Schiene“ schrieb auf Twitter: „Mit dem #Deutschlandticket kann im ganzen Land der klimafreundliche #ÖPNV genutzt werden. Tschüss, unübersichtliche Tarifzonen! Jetzt heißt es: die Kapazitäten hochfahren und Taktungen verdichten, damit der #Umstieg zu Bus und Bahn noch attraktiver wird.“
Der Bundesverband Schienennahverkehr schrieb: „Der 1. Mai läutet den Beginn eines Mobilitätswandels ein. Künftig werden weitere Innovationen folgen – wie die Ausgabe von rein digitalen Tickets, die Vereinfachung und beginnende Vereinheitlichung der Fahrscheinlandschaft und hoffentlich auch die Verbesserung des Verkehrsangebots im Schienenpersonennahverkehr. Denn damit der SPNV zum wichtigen Akteur der Verkehrswende werden kann, brauchen wir von allem „mehr“: Mehr Kapazität, mehr funktionierende Infrastruktur, mehr Verbindungen und im Ergebnis bekommen wir deutlich mehr Fahrgäste.“
[1] Beim Stuttgarter VVS kostet die teuerste Monatskarte 247 Euro und gilt für das Verbundgebiet. Das günstigste, nicht ermäßigte Angebot liegt bei 76 Euro und gilt für nur eine Zone. Man kann also mit dem Deutschlandticket jetzt preiswerter bundesweit unterwegs sein als bisher in nur einer Tarifzone des VVS!