Im vergangenen Jahr sind nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine die Preise für Gas und andere fossile Energieträger explosionsartig gestiegen. Wir haben als Staat gigantische Summen in die Hand genommen, um die Bürgerinnen und Bürger bei den Energiekosten zu entlasten. Auch mittel- und langfristig werden die Preise für fossile Energien deutlich steigen, nicht zuletzt durch den Emissionshandel auf europäischer Ebene, der ab 2027 deutlich ausgeweitet wird. Auch für den Klimaschutz brauchen wir die Wärmewende. Dafür wollen wir mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) Planungs- und Investitionssicherheit geben. Das Thema beschäftigt viele Bürger*innen im Moment. Entsprechend gut besucht war eine Veranstaltung im Bürgertreff in Neuhausen auf den Fildern, wo Staatssekretärin Andrea Lindlohr, der Chef der Klimaschutzagentur des Landkreises Esslingen Florian Hoffmann und ich gemeinsam diskutierten.
Das GEG liegt bisher nur als Entwurf vor und durch die Blockadehaltung der FDP können wir diesen nicht mehr vor der Sommerpause im Plenum beraten. Details und Fristen müssen noch geklärt werden, wie dies aktuell in Spitzengesprächen innerhalb der Ampel und mit Verbänden geschieht. Unter anderem soll nun erst bei Neubauten mit dem klimafreundlichen Heizen angefangen werden und im Altbau später.
Die Wärmepumpe kann für das Gelingen der Wärmewende sehr viel beitragen. Es gibt eigentlich fast immer eine Möglichkeit, diese im Gebäude zu installieren. Gut funktionieren können auch Hybridlösungen zwischen Wärmepumpen und fossiler Heizung, die nur bei Minusgraden Wärme erzeugt – darüber wird zu wenig gesprochen. Aber es gibt auch viele andere Möglichkeiten, bei der Wärmewende voranzukommen.
Viele Städte führen aktuell eine kommunale Wärmeplanung durch, sie ist für Kommunen mit mehr als 20.000 Einwohner*innen in Baden-Württemberg verpflichtend. Wärmenetze, gespeist von Kraftwerk- und industrieller Abwärme oder aber auch aus Gewässern haben ebenso ein großes Potenzial für die Wärmewende, das wir konsequent nutzen müssen. Auch beim Ausbau der Windkraft und der Photovoltaik tut sich einiges bei uns im Ländle – darüber informierte Andrea Lindlohr.
Viele Fragen der Bürger*innen waren konkret: Was kostet der Einbau einer Wärmepumpe, und wie wird sie betreiben? Lohnt sich eine PV-Anlage und nach wieviel Jahren rechnet sie sich? Durch die Abschaffung der Umsatzsteuer für PV-Anlagen, die wir letztes Jahr erreicht haben, sind die Anlagen viel günstiger geworden. Florian Hoffmann konnte hier viele Fragen kompetent beantworten und sein Team informierte zusätzlich mit einem Informationsstand. Ich freue mich auf weitere Veranstaltungen zur Wärmewende in unserer Region. Vielen Dank an alle, die an diesem Abend mitgewirkt haben, und ganz besonders auch an die Initiative Grüne Liste (IGL) in Neuhausen, die die Veranstaltung mitorgansiert hat.
Text: Sebastian Schäfer MdB
Foto: Andreas FritzBildunterschrift: Kreisvorständin Stephanie Reinhold, Staatssekretärin Andrea Lindlohr MdL, Sebastian Schäfer MdL und Florian Hoffmann