Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde,
dies ist der letzte Newsletter vor der Sommerpause und ursprünglich hatte ich vor, euch kurz und knapp schöne Ferien, einen schönen Urlaub oder allgemein einen erholsamen Sommer zu wünschen.
Ursprünglich, doch dann fiel mir ein Artikel über das Fest zum 30-jährigen Bestehen des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung an der TU Dresden in die Hände.
In der vom Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk gehaltenen Festrede ging es unter anderem um die aus Sicht von Kowalczuk, Geringschätzung von Freiheit, was er in dem Satz „Die Freiheit kann man nur in der Freiheit verraten!“ zuspitzte.
Seit dem Lesen des Artikels geht mir dieser Satz nicht mehr aus dem Kopf, denn auch wenn er in einem anderen Kontext gefallen ist, so ist er doch auf die aktuellen Herausforderungen übertragbar.
Die größte Bedrohung für unsere Freiheit und die Freiheit zukünftiger Generationen sind die Auswirkungen der Klimakrise. Gelingt es uns nicht, wie von Wissenschaftler:innen gefordert und im Pariser Klimaschutzabkommen vereinbart, die globale Erwärmung unter 2 Grad zu halten, werden die Folgen für unsere Freiheit verheerend sein. Wir werden weder frei entscheiden können, wo wir leben wollen, noch wie wir leben wollen.
Unterlassener Klimaschutz ist letztlich Verrat an der Freiheit oder wie der französische Philosoph Benjamin Constant bereits 1819 feststellte „Früher konnte man da, wo es Freiheit gab, Entbehrungen ertragen: Jetzt bedarf es überall da, wo Entbehrungen nötig sind, der Sklaverei, damit man sich darein fügt."
Aber auch auf politischer Ebene steht unsere Freiheit vor großen Hausforderungen. Im thüringischen Sonneberg wurde vergangenes Wochenende zum ersten Mal ein Kandidat der AfD in ein hohes politisches Amt gewählt.
Die AfD, die aus der Europäischen Union aussteigen, den Euro abschaffen, alle Menschen mit Migrationshintergrund aus dem Land werfen, Sozialleistungen kürzen … möchte, ist eine Gefahr für unsere Freiheitlich Demokratische Grundordnung.
Überlassen Demokrat:innen der AfD das Feld oder nähern sich ihr an, machen sie sich, genauso wie die AfD Wähler:innen mitschuldig am Verrat an der Freiheit.
Vielleicht sollten wir auch in unserer Partei offensiver mit dem Begriff Freiheit umgehen und uns bewusst werden, was sie bedeutet und welch unersetzlichen Wert sie hat. Ihn allein den Vulgärliberalen zu überlassen, dafür ist die Freiheit zu schade.
Der Kreisvorstand wünscht euch schöne Ferien, einen schönen Urlaub oder allgemein einen erholsamen Sommer.
Michael Jahn
für den Kreisvorstand
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