Das Finanzministerium hat heute über einen gravierenden Fehler in der Personal- und Stellenverwaltung des Kultusministeriums informiert: 1.440 Lehrerstellen wurden über Jahre hinweg fälschlicherweise als besetzt ausgewiesen, obwohl sie tatsächlich unbesetzt waren.
Hintergrund:
- Ursache sind mutmaßliche Programmfehler im IT-System „DIPSY-Lehrer“, die bis ins Jahr 2005 zurückreichen.
- Fehlerhafte Datenübertragungen und Tarifumstellungen führten dazu, dass freie Stellen als belegt galten.
- Die IST-Stellenzahl wurde seit 2005 nie vollständig neu ermittelt.
Aktuelle Maßnahmen:
- Im Juni 2025 wurde erstmals mit einem neuen Programm die tatsächliche Besetzung überprüft. Ergebnis: 1.440 Stellen sind sofort verfügbar.
- Kultusministerium und Finanzministerium richten eine Arbeitsgruppe ein, unter Einbeziehung des Rechnungshofs, um die Ursachen zu klären und künftige Fehler zu verhindern.
- Das Kultusministerium erarbeitet nun einen Plan, um die freien Stellen rasch an den Schulen zu besetzen und so die Unterrichtsversorgung zu verbessern.
Diese Entwicklung zeigt, wie wichtig eine moderne, fehlerfreie IT und transparente Verwaltungsprozesse für die Bildungspolitik sind. Für uns Grüne ist klar: Jede gewonnene Lehrerstelle muss schnell bei den Schülerinnen und Schülern ankommen.
Ein Fehler im Verwaltungssystem hat vermutlich schon seit 2005 dazu geführt, dass Lehrerstellen als besetzt angezeigt wurden, die unbesetzt blieben. Es macht nie Spaß Fehler zu finden, aber es ist wichtig, dass dieser Fehler aufgedeckt wurde und dieser Umstand lückenlos aufgearbeitet wird.
Das Gute ist: Wir haben 1400 neue Stellen zusätzlich zu vergeben. Was jetzt zählt ist, dass wir diese Stellen zügig besetzen und die Unterrichtsversorgung dort stärken, wo es dringend erforderlich ist.
Text: Andreas Schwarz MdL
Pressemitteilung des Kultusministeriums:
Lehrerstellen falsch ausgewiesen
In der Kultusverwaltung wurden seit 2005 rund 1.440 Stellen fälschlicherweise als belegt ausgewiesen.
Kultusministerin Theresa Schopper äußert sich im SWR-Interview am 16.07.25:
Kultusministerin Schopper will schnelle Aufarbeitung
Über 20 Jahre fällt niemandem auf, dass in Baden-Württemberg hunderte Lehrerstellen unbesetzt sind. BW-Kultusministerin Schopper zeigte sich “schockiert und erschrocken”.