Nach dem Ende des Bürgerforums zur Dauer des allgemein bildenden Gymnasiums haben sich die Spitzen der Regierungs-Koalition am Dienstag (12. Dezember) auf Eckpunkte zum weiteren Vorgehen verständigt.
Folgender Beschluss wurde gefasst:
· Die Regierungskoalition dankt dem Bürgerforum zur Dauer des allgemeinen bildenden Gymnasiums für seine Arbeit und würdigt das wichtige Engagement der Zufallsbürgerinnen und Zufallsbürger. Wir werden uns intensiv mit dem differenzierten Bericht und den umfassenden Empfehlungen des Bürgerforums auseinandersetzen.
· Die Regierungskoalition nimmt zur Kenntnis, dass das Bürgerforum empfiehlt, als Regelform ein zeitgemäßes, neunjähriges allgemein bildendes Gymnasium einzuführen. Die Landesregierung ist offen für ein neues G9, das den Anforderungen unserer Zeit gerecht wird, und startet einen Prozess zur Erarbeitung eines solchen neuen G8/G9-Modells. In diesem Prozess werden u.a. die möglichen Auswirkungen auf die anderen weiterführenden Schularten inkl. der beruflichen Gymnasien und das schulische Gesamtsystem berücksichtigt.
· Die prioritäre bildungspolitische Aufgabe sieht die Regierungskoalition in der Stärkung der Sprachbildung und -förderung sowie der Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen. Deshalb wird die Landesregierung die frühe Bildung in Kindertageseinrichtungen und Grundschule weiter stärken und dafür ein Maßnahmen-Paket für den Zeitraum vor der Einschulung und in der Grundschule vorlegen.
Wir sehen das so:
1. So wie das Gymnasium ist, kann es nicht bleiben. Das Bürgerforum macht in seiner Stellungnahme deutlich, dass dies neben der Frage der Schuldauer auch eine moderne Pädagogik umfasst.
Wir Grüne sind bereit für eine Modernisierung des Schulsystems – um dem Anliegen der Menschen gerecht zu werden.
2. Damit Baden-Württemberg bei Zukunftstechnologien auch weiterhin Innovationsland bleibt, wollen wir dem MINT-Bereich einen Modernisierungsschub mit mehr Praxisbezug geben. Dies wurde vom Bürgerforum ebenfalls anregt.
3. Wichtig ist uns außerdem eine Stärkung der Medienbildung, damit unsere Jüngsten den Umgang mit „Fake News“ und neue Medienformen lernen.
4. Unabhängig von G8/G9 hat für die Grüne Landtagsfraktion die Stärkung der frühkindlichen Bildung und der Grundschulen aller höchste Priorität, um allen Kindern einen guten Start ins Schulleben zu ermöglichen. Hier dürfen wir keine Zeit verlieren, das wollen wir schnell umsetzen.
Text: Andrea Lindlohr MdL und Andreas Schwarz MdL