Anfang Juni haben wir im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages über kommunale Projekte zur Anpassung urbaner und ländlicher Räume an den Klimawandel beraten. Ich freue mich sehr, dass der exzellente Antrag der Stadt Esslingen „Klimafolgenanpassung in den Esslinger Tallagen“ – für den ich mich in meiner Ausschussarbeit intensiv eingesetzt hatte – erfolgreich war. Der Bund unterstützt Esslingen mit 2,25 Mio. Euro!
Kern des Projekts sind die Pflanzung von über 200 neuen Bäumen sowie die Verbesserung des Wassermanagements in den durch Hitze besonders betroffenen Esslinger Tallagen. Die Hälfte der Menschen in Esslingen lebt in Stadtteilen, die im Tal sind. Hier gibt es viele betonierte Flächen, die im Sommer sehr heiß werden und die sehr belebt sind. Im Rahmen des Projekts werden diese entsiegelt und begrünt sowie auch Wasserversickerung ermöglicht.
Durch die Renaturierung von versiegelten Flächen können bessere Wasserrückhaltung und Verdunstung ermöglicht werden, was abkühlende Effekte auf die Umgebung hat. Die Neupflanzung von widerstandsfähigeren Stadtbäumen ist auch deshalb wichtig, weil der Lebenszyklus heutiger Bäume wegen Hitzestress immer kürzer wird, und zum Teil nur noch 30 Jahre beträgt. Deshalb sollen im öffentlichen Raum Baumquartiere angelegt werden und in Parks, auf Schulgeländen und Spielplätzen Großbäume gepflanzt werden, die dem Klimastress standhalten.
Natürlich ist es wichtig, dass wir weiterhin die Klimaneutralität im Blick haben, also klimaschädliche Emissionen reduzieren. Aber genauso wichtig ist es, die unabwendbaren Folgen der Erhitzung durch entsprechende Anpassungen abzumildern. Die Bundesgelder leisten hier einen wichtigen Beitrag dazu, sodass die Tallagen in Esslingen für die Menschen, die dort wohnen, auch in Zukunft ein gutes Zuhause bieten.
Text: Dr. Sebastian Schäfer MdB